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Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Die Bühne als Lebensschule, Im Zentrum des Romans steht die Zeit, die Meyerhoff an der Schauspielschule verbringt. Die Bühne wird für ihn zur Lebensschule, in der er nicht nur lernt, Figuren glaubhaft zu verkörpern, sondern auch mit seinen eigenen Unsicherheiten und Schwächen umzugehen. Die Aufnahmeprüfung, die strengen Lehrer, die Konkurrenz zu den Mitschülern und die ständige Selbstreflexion sind prägende Erfahrungen für den jungen Meyerhoff. Die Ausbildung ist nicht nur künstlerisches Handwerk, sondern auch ein Prozess der Selbstfindung. Dabei beschreibt Meyerhoff facettenreich die Herausforderungen und Rückschläge, den Druck, aber auch die Komik, die in den alltäglichen Proben- und Ausbildungssituationen steckt. Diese Erfahrungen werden mit einer solchen Präzision und Ehrlichkeit geschildert, dass sie auch für Leser ohne Theaterbezug nachvollziehbar und bewegend sind.
Zweitens, Das Familienleben mit den Großeltern, Ein weiteres Herzstück des Romans ist das Leben im Haus der Großeltern. Beide Großeltern sind exzentrische Persönlichkeiten mit wilden Lebensgeschichten und eigenwilligen Eigenheiten. Meyerhoff entwirft ein liebevolles wie auch humorvoll-skurriles Porträt des Zusammenlebens: gemeinsame Abende, absurde Gespräche, philosophische Exkurse des Großvaters und Erinnerungen der Großmutter an ihre Theaterzeit bestimmen Meyerhoffs Alltag. Die Großeltern stehen in ihrer alten Villa für eine vergangene Welt, in der Bildung, Kultur und Distinktion zentrale Werte darstellen. Trotz aller Schrullen und Marotten entsteht eine starke emotionale Bindung zwischen Enkel und Großeltern. Meyerhoff nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Erinnerungen und Lebensweisheiten dieser Generation und reflektiert gleichzeitig über Abschied, Vergänglichkeit und das Heranwachsen.
Drittens, Selbstzweifel und die Suche nach Identität, Über weite Strecken des Romans hadert der Protagonist mit sich selbst. Die Anforderungen und die harsche Kritik an der Schauspielschule lassen Meyerhoff immer wieder an sich zweifeln. Sein Weg ist geprägt von Ängsten, Unsicherheiten und dem Gefühl, nicht dazuzugehören. Besonders authentisch schildert Meyerhoff den inneren Zwiespalt zwischen dem Wunsch, Erwartungen zu erfüllen, und dem Bedürfnis, er selbst zu bleiben. Die Suche nach Identität ist dabei allgegenwärtig: Wer möchte ich sein? Wer darf ich sein? Was ist das Echte in einer Welt der Masken? Diese Zerrissenheit wird in zahlreichen Alltagssituationen und den Gesprächen mit den Großeltern sichtbar. Der Autor gelingt es, diese universelle Erfahrung greifbar zu machen – mitsamt aller Ironie und Tragik.
Viertens, Humor als Überlebensstrategie, Trotz der ernsten Themen wie Endlichkeit, Selbstzweifel und Generationskonflikten ist das Buch von einem durchdringenden Humor durchzogen. Meyerhoff versteht es, seine eigene Unsicherheit, das Chaos der Schauspielausbildung und die Verrücktheiten des Alltags mit leiser Ironie und liebevoller Selbstironie zu schildern. Der Humor wirkt dabei wie ein Schutzmechanismus, der hilft, die Absurditäten und Widrigkeiten des Lebens zu ertragen. Nicht selten driftet eine tragische Situation ins Komische ab, wodurch der Roman eine große Leichtigkeit erhält. Dieser Balanceakt zwischen Komik und Ernsthaftigkeit macht das Buch besonders und sorgt dafür, dass der Leser selbst über Schmerzhaftes noch schmunzeln kann.
Schließlich, Die Rolle von Vergangenheit und Erinnerung, Ein zentrales Motiv des Romans ist die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und das Ringen um Erinnerungen. Im Haus der Großeltern sind Vergangenheit und Gegenwart eng miteinander verwoben – in Anekdoten, Gewohnheiten und alten Möbelstücken. Das Erzählen wird zum Mittel, Vergangenes lebendig zu halten und sich selbst zu verorten. Meyerhoff zeigt, wie Erinnerungen sowohl Halt geben als auch eine Bürde sein können. Die Konfrontation mit Verlust, Altern und Tod zieht sich als roter Faden durch die Geschichte. Gleichzeitig bietet die Rückschau auch die Möglichkeit des Verzeihens, der Selbstakzeptanz und des Abschieds. Indem Meyerhoff persönliche und familiäre Erinnerungen teilt, schafft er einen Raum, in dem auch der Leser über eigene Vergangenheiten und deren Bedeutung für das heutige Selbst nachdenken kann.