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#WernerHerzog #Autobiografie #Filmemachen #Kreativität #Grenzerfahrung #Philosophie #Abenteuer #JederfrsichundGottgegenalle
Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Frühe Kindheit und Jugend in Bayern, Werner Herzogs Memoiren beginnen mit eindrucksvollen Schilderungen seiner Kindheit im ländlichen Bayern, das nach dem Zweiten Weltkrieg von Armut und Entbehrung geprägt war. Er erzählt von der Abgeschiedenheit, die seine Wahrnehmung der Welt formte, und wie ihm schon früh eine tiefe Verbundenheit zur Natur und dem Überlebenskampf im Alltag eingeprägt wurde. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für Herzogs bekannten Durchhaltewillen und seine oft stoische Widerstandskraft. Besonders deutlich wird, wie die dörfliche Umgebung und das Fehlen fast aller modernen Annehmlichkeiten bei ihm ein eigenständiges Denken und eine andere Sicht auf das Machbare und Notwendige philosophisch wie praktisch weckten. Es waren diese frühen Jahre der Entbehrung und Freiheit, die seinen späteren künstlerischen Ausdruck erheblich prägten und immer wieder in seine Geschichten und Filme einflossen.
Zweitens, Erste Schritte ins Filmemachen, Ein bedeutendes Thema des Buches ist Herzogs ungewöhnlicher Einstieg in die Filmwelt. Ohne Mittel, Ausbildung oder Vorbilder fand er durch pure Entschlossenheit und Improvisation zum Medium Film. Herzog schildert detailliert, wie er seine erste Kamera quasi erschlich und mit großer Hartnäckigkeit seine ersten Projekte realisierte. Die Schwierigkeiten, die er dabei überwinden musste, formen ein faszinierendes Bild von den Anfängen eines jungen Künstlers, der von Anfang an anders dachte und anders arbeitete als viele seiner Zeitgenossen. Seine Erzählungen vermitteln nicht nur Inspiration, sondern zeigen auch, dass künstlerisches Schaffen oft ein Spagat zwischen Pragmatismus und Wagemut ist und dass Unabhängigkeit manchmal fast radikale Lösungen verlangt.
Drittens, Begegnungen und Zusammenarbeit mit außergewöhnlichen Menschen, Herzog berichtet eindrucksvoll von seinen Begegnungen mit charismatischen Persönlichkeiten, sei es in der Filmbranche oder im wahren Leben. Legendär sind seine Arbeitsbeziehungen zu Schauspielern wie Klaus Kinski, mit dem er eine ebenso kreative wie destruktive Partnerschaft pflegte. Herzog beschreibt die extreme Intensität dieser Zusammenarbeit, den ständigen Wechsel zwischen Bewunderung und Konflikt, sowie die scheinbar übermenschlichen Herausforderungen beim Dreh von Filmen wie Aguirre, der Zorn Gottes und Fitzcarraldo. Aber auch andere Begegnungen, etwa mit Einheimischen im Amazonas, Abenteurern oder Außenseitern, spielen eine zentrale Rolle. Diese Menschen hinterlassen bleibenden Eindruck in Herzogs Werk und Denken und zeigen, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen für seine Kunst waren.
Viertens, Grenzerfahrungen und existenzieller Wagemut, Ein immer wiederkehrendes Leitmotiv in Herzogs Erinnerungen ist das Überschreiten von physischen und psychischen Grenzen. Viele seiner Filme entstanden unter extremen Bedingungen, oftmals nahe am Scheitern und nicht selten mit Gefahr für Leib und Leben. Herzog beschreibt, wie er – getrieben von seinem Willen, Authentizität und Wahrheit einzufangen – scheinbar unmögliche Projekte trotzdem durchzog. Ob im Dschungel, in der Wüste oder auf gefährlichen Gewässern, Herzogs Erzählungen verdeutlichen, dass für ihn Kunst und Leben unauflöslich miteinander verbunden sind und wahre Erkenntnis oft nur in Extremsituationen entsteht. Sein unkonventioneller Ansatz fordert die Lesenden heraus, eigene Grenzen zu hinterfragen und offen zu sein für das Unerwartete.
Schließlich, Philosophische Reflexionen über Kreativität und Wahrheit, Über die autobiografischen Erzählungen hinaus bietet das Buch tiefe Einblicke in Herzogs Denken über Kunst, Kreativität und die Suche nach Wahrheit. Herzog sieht den Künstler als jemanden, der die Wirklichkeit nicht nur abbildet, sondern neu erschafft und interpretiert. Dabei setzt er sich kritisch mit Hollywoods Vorstellungen vom Filmemachen auseinander und plädiert für eine radikale Eigenständigkeit und Authentizität. Seine Reflexionen reichen von Fragen nach dem Sinn des Kinos über das Verhältnis von Realität und Fiktion bis hin zum existenziellen Wert von Scheitern und Aufbruch. Leserinnen und Leser werden ermutigt, das Unkonventionelle wertzuschätzen und sich selbst als schöpferische Menschen zu begreifen, die ihr Leben aktiv gestalten können.