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#Neoliberalismus #Psychopolitik #Selbstoptimierung #DigitaleTechnologien #Freiheit #Überwachung #Leistungsgesellschaft #ByungChulHan #Psychopolitics
Dies sind die Erkenntnisse aus diesem Buch.
Erstens, Wechsel von Biopolitik zu Psychopolitik, Im ersten zentralen Thema des Buches untersucht Han den Wandel der Machttechnologien im 21. Jahrhundert, wie von Michel Foucault beschrieben: Während Biopolitik vor allem mit Disziplinierung und Kontrolle des Körpers arbeitete, verschiebt sich die Macht in der Psychopolitik ins Innere des Menschen. Die neuen Machtstrukturen zielen weniger auf äußere Zwänge ab, sondern nutzen psychische Eigenmechanismen der Menschen – wie Selbstdisziplin, Motivation und den Drang zur Selbstoptimierung – aus. Die Kontrolle erscheint subtiler und weniger repressiv, ist aber tiefgreifender, weil sie die Menschen zu ihren eigenen Überwachen macht. Han zeigt auf, dass in der neoliberalen Gesellschaft die Freiheit zur Pflicht wird, was paradoxerweise zu einer höheren Form der Unterdrückung führt, da Individuen scheinbar freiwillig ihre Leistung und Effizienz maximieren. Dies führt zu einer neuen Art des Gehorsams, in der Menschen sich selbst instrumentalisieren und gleichzeitig zunehmend erschöpfen.
Zweitens, Die Rolle digitaler Technologien und sozialer Medien, Han analysiert in diesem Abschnitt, wie digitale Technologien und Social Media als Werkzeuge der Psychopolitik wirken. Sie machen das Subjekt transparent und vermessen es auf beispiellose Weise. Likes, Kommentare und Bewertungen fördern einen ständigen Wettbewerb, Selbstvergleich und die Illusion des Selbstmanagements. Der Einzelne wird permanent bewertet und fühlt sich eingeladen, sich ständig zu verbessern und zu präsentieren. Algorithmen und Big Data steuern unbemerkt Präferenzen, Konsum und politische Entscheidungen. Diese Technologien ermöglichen eine tiefgreifende Steuerung von Verhalten und Gedanken. Han kritisiert, dass die digitale Transparenz Freiheit und Privatsphäre untergräbt und zum Gefängnis wird. Die scheinbare Autonomie in digitalen Räumen ist eine neue Form der Überwachung, die subtil und selbstverantwortet ist.
Drittens, Selbstoptimierung und Leistungsgesellschaft, Ein zentrales Thema bildet Hans Kritik an der Selbstoptimierungsideologie im Neoliberalismus. Die Vorstellung, dass jeder Mensch seines eigenen Glückes Schmied ist und durch stetige Verbesserung erfolgreich wird, führt zu Selbstvermarktung und Selbstbewertung. Arbeit und Privatleben verschmelzen, sodass sogar Freizeit und Kreativität ökonomischen Prinzipien untergeordnet werden. Dieses Paradigma der Leistung entfremdet den Einzelnen zunehmend von sich selbst und führt oft zu Erschöpfungssymptomen wie Depressionen und Burnout, die Han als charakteristisch für die heutige Zeit beschreibt. Die ständige Beobachtung durch die Gesellschaft verstärkt den Druck zur Eigenoptimierung. Han argumentiert, dass diese Entwicklung die soziale Solidarität schwächt und eine Gesellschaft des Wettbewerbs und der Isolation erschafft.
Viertens, Machtverhältnisse und Freiheit, In diesem Kapitel stellt Han seine philosophische Überlegung zur Freiheit dar. Während die neoliberale Ideologie scheinbar auf Freiheit und Eigenverantwortung setzt, verwandelt sie diese Prinzipien in Instrumente der Kontrolle. Die Menschen werden nicht mehr von außen gezwungen, sondern übernehmen die Disziplinierung selbst. Han zeigt, dass diese neue Form der Macht schwerer zu erkennen und zu widerstehen ist, da sie als Expression von Freiheit erlebt wird. Die Frage, was echte Freiheit in einer verwertungsorientierten Gesellschaft ist, steht im Mittelpunkt. Han plädiert dafür, alte Vorstellungen von Widerstand zu hinterfragen und neue Wege zu finden, um aus dem Kreislauf von Selbstoptimierung und Selbstkontrolle auszubrechen. Freiheit bedeutet für Han, auch Möglichkeiten zur Untätigkeit, zur Langeweile und zum Nicht-Leisten zu erhalten.
Schließlich, Kritik am Neoliberalismus und Alternativen, Abschließend nimmt Han eine grundlegende Kritik am Neoliberalismus mit seinen neoliberalen Dogmen – wie Effizienz, Eigenverantwortung und Selbstmanagement – vor. Diese Werte sind nicht naturgegeben, sondern Resultat einer ökonomischen Logik, die sämtliche Lebensbereiche durchdringt. Han entlarvt die Ideologie, dass jeder für sein Schicksal selbst verantwortlich sei, als Mythos. Der Autor plädiert für eine Rückbesinnung auf Solidarität, Gemeinschaft und Nichtverwertbarkeit. Für Han ist es notwendig, neue Formen des Zusammenlebens und des Umgangs mit Technologie zu entwickeln, die nicht ausschließlich dem Markt und der Leistungsoptimierung dienen. Die Suche nach alternativen Lebensformen und ein kritisches Bewusstsein für Machtstrukturen sieht er als Voraussetzung für mehr individuelle und kollektive Freiheit.